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CCCXLIV.

1454, März 22. (Kamenz.)

Abt Johann III. von Kamenz giebt seine nachträgliche Genehmigung zu dem i. J. 1442 geschehenen Verkauf des Kretschams zu Würben.

Wir Johannes von gotis gnoden abt und her des clostirs Camencz bekennen offintlich mit desem brife allen den, dy en sehen, horen adir lesen, das vor uns komen ist der frome man Michel Austen, metheburger czur Sweidnicz, wolgesunt leybes und synnen, und hot vor uns unbetwungen und unbenotyget bekand, das yn dem iore, als man geschrebin hot noch Cristi gebord fyrczenhundert ior dornoch yn dem czweyundfirczigisten iore, her den creczem czu Wirben Jacobo Kobirsberg, seynem eydem, mit wolbedochtem muthe, mit willen und ioworte Margarethe, seyner elichen hawsfrawen, und mit rothe yr beyder frund, yn eynem rechten erbkawffe vorkawfft hot umbe ffumffczig marg heller ganghafftiger moncze, dy her ym auch volkomlich, gancz und gar beczalt hot und yn dy hende des erenwirdigen yn gote vatirs und hern, hern Jocobs, unsers forvarn, seliges gedechtnis, williclichen off gelossen hot, der auch als eyn lenher den selben creczem czu der selben czeyt dem genanten Jacobo Kobirsberg gelegen und gelanget hot mit allem notcze und genissen und mit allem rechten, als her von aldirs gelegen ist, des czu genissen, czu halden, czu besitczen, czuvorkewffen, czuvorwechseln adir czuvormyten und an seynen notcz, so ym das allirfugelichste wirt sein, czu wenden; des so hot uns der selbe Jacobus fleysiglich gebeten, ym des kawffes des creczems und lenes czu gunnen. Dorumbe haben wir angesehen den fleysigen dinst, den uns der genante Jacobus geton hot und noch mit den seynen yn czukumfftigen czeiten thuen wirt, und haben den vorgenanten kawff gelybet und gelobet, lyben und loben und bestetigen den yn crafft desis briffes dem offtegenanten Jacobo und Katherine, seyner elichen hawsfrawen, eren geerben und rechten nochkomlingen den vorgenanten creczem czu Wirben, ym Sweydniczen weychbilde gelegen, yn alle seynen reynen und greniczen, als her von aldirs gelegen ist, mit allem rechten, als oben geschreben steth, des czu genissen, czu haben, czu besitczen, czuvorkewffen, czuvorwechseln adir czuvormyten und an eren notcz, so en das allerfugelichste wirt seyn, czu wenden; also vornemlich, das her und seyne nochkomlinge dem pfarrer czu Wirben, der iczund ist adir yn czukumfftigen czeiten seyn wirt, alle iore ierlich czu eynem rechten erbczinse geben sal eyne halbe marg off Walpurgis und dornoch off Michaelis abir eyne halbe marg ganghafftiger moncze, und dem selben pfarrer czu Wirben off dy vyre oppirtage, off iczlichen eyne kanne byr vor sechs heller geben sal und sal ym auch helfen eynen halben tag mit eynem rechen hew rechen. Auch ab yndirt eyn vorswegen adir vorlegen briff were obir den selben creczem, den sprechen wir von unser und unser sampnunge wegen uncrefftig und unbedewtlich und toten den mit craft deses briffes. Czu urkunde sulcher sachen, kewffe und lenes und czu grosir sichirheyt und bestetigunge habe wir unser ingesegil, beyde der ebtey und unser sampnunge, an desen briff mit wissen lossen hengen, der do gegeben ist noch Cristi gebord firczenhundert iore dornoch yn dem firundffumffczigisten iore am freytage noch Benedicti. Bey sulchem bekentnisse, dy der obgenante Michel Austen hot geton vor uns, do bey czu geczewg gewest seyn der erenwirdige yn gote vatir und her her Michael abt czu Grissaw, her Bernhard pfarrer czu Wirben, Stenzel unser clostirfoyt und andir vil erbar lewthe.

Or. Perg. Urk. Grüssau 237. An Pergamentstreifen das argbeschädigte Abtsiegel (Darstellung und Umschrift, nur mit entsprechender Namen-Abweichung denen seiner Vorgänger gleich) und das guterhaltene Conventsiegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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